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Aktuelle Ausgabe 1 / 2024
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Späte Kelten in Bayern
Die Kelten Bayerns standen im 2. und der ersten Hälfte des
1. Jahrhunderts vor Christus auf dem Höhepunkt ihrer kulturellen
Entwicklung.
Neben unbefestigten, vom Handel beherrschten
Großsiedlungen sind es vor allem die ersten Städte Mitteleuropas,
die unser Bild der Spätlatènezeit prägen:
In den riesigen, mauerbewehrten
Oppida von Manching, Kelheim (Alkimoennis) oder Staffelberg
(Menosgada) florierte das Handwerk der Eisenschmiede,
Töpfer oder Bronzegießer, es wurden Gold- oder Silbermünzen
geprägt und aus dem Mittelmeerraum importierte man Fernhandelsgüter
wie Wein und Bronzegeschirr. Tempel, Kultfiguren und
Schädeltrophäen zeugen von der Bedeutung der Religion im Leben
der späten Kelten.
Außerhalb der Städte liegen die weit verstreuten Viereckschanzen –
ländliche Gehöfte, deren Wälle und Gräben bis heute oft noch gut
erhalten sind.
Ein Rätsel bilden hingegen die wenigen Gräber und
es bleibt unklar, welche Bestattungssitten ausgeübt wurden.
Doch um die Mitte des 1. Jahrhunderts vor Christus endet die Hochkultur
der späten Kelten Bayerns abrupt. Vermutlich wegen überregionaler
Konflikte bricht das Handelsnetz zusammen. Städte veröden,
brennen und werden schließlich ganz verlassen.
Inhaltsverzeichnis
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